oder „Das Anti-Nudel-Gen“…
Ich bin ganz ehrlich. Ich habe mal wieder was falsch gemacht in der Erziehung meiner Kinder. Bevor Trotzki geboren wurde und ich nur ein Kind hatte, gab es einen Hoffnungsschimmer, dass nicht ich daran Schuld habe, am Debakel mit dem Essen. Sondern vielleicht ist es ja das Kind selbst, einfach Vererbung, oder so, dachte ich… Meine Tante mütterlicherseits meinte einmal zum Essverhalten meines älteren Sohnes „Mei, i mog a koane Nudeln. Des hot er vo mir! Haha!“. Ja, ich hab auch gelacht. Aber so, wie das Essen bei meinen Kindern niemals im Halse stecken bleibt (weil es gar nicht so weit kommt) ist es mir beim Lachen schon so ergangen. Meine Kinder sind nämlich sogenannte „schlechte Esser“.
Wobei ich diesen Ausdruck „schlechte Esser“ überhaupt nicht mag, im Grunde lehne ich ihn sogar ab. Beide können ja essen, auch viel! Sie müssen halt nur wollen…
Um es kurz zu machen, mein kleiner Sohn mag auch keine Nudeln. Ja, Ihr habt richtig gelesen: Meine Kinder mögen keine Nudeln! Manche könnten jetzt sagen, dass genau das der Beweis dafür ist, dass es folglich Veranlagung sein muss. Gibt es also doch das „Anti-Nudel-Gen“? Ich befürchte nicht. Mein Mann und ich lieben Nudeln. Oder hat das Gen uns einfach übersprungen…? Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Okay, da muss ich jetzt durch, so ein Gen gibt es doch nicht. Mittlerweile isst nämlich sogar Quasselstrippe Nudeln (nachdem wir mit Sicherheit ein Nudel-Trauma zuvor in ihm ausgelöst hatten… Eigentlich ein Wunder, dass er sie jetzt isst.), nur Trotzki weigert sich vehement, obgleich er sie früher im Brei – unkenntlich gemacht – sehr wohl gegessen hatte. Aber darf man einem Dreijährigen noch Brei zu essen geben?
Aber Nudeln sind ja nicht das eigentliche Debakel. Wenn es nur Nudeln wären! Ich kenne viele Eltern, die sich über ihre Kinder beschweren, die Broccoli verabscheuen oder den Klassiker Spinat! Oder Blumenkohl! Ha! Lächerlich! Anfänger! Gemüse und Obst sind doch Lebensmittel, die praktisch keine Kinder gerne essen. Leute, das ist normal, das machen Kinder eben!!
Alle Kinder? Nein, offenbar nicht alle Kinder… Ich habe Freundinnen, die erzählen mir tatsächlich Folgendes, nachdem ich mich bei Ihnen ausgeheult habe, wie schwierig es ist, meinen Kinder etwas zum Essen zu kochen:
„Er isst alles! Am liebsten isst er Obst! Er mag Süßigkeiten gar nicht so gern! Seinen Salat isst er immer auf! Wir essen ja auch jeden Tag Salat und leben ihm das halt auch vor! Er mag auch Gemüseauflauf, alles was grün ist!“ (Ja, drück es mir nur rein!!)
„Ja, er isst auch den Spinat, wir sagen ihm immer das ist grüne geschmolzene Schokolade, hihi, und er fällt darauf rein.“ (Ja, total clever der Kleine!)
Bei solchen Freundinnen braucht man keine Feinde mehr…
Was essen meine Kinder denn nun alles nicht? Also… Es ist einfacher und schneller, das zu nennen, was sie essen, als das, was sie nicht essen! Im Grunde ist das Milch mit Haferbrei, Jogurt, Pfannkuchen, Banane (Hurra! EIN PURES OBST! Aber nur Trotzki!), Knäckebrot und Breze (pur versteht sich, ohne Butter!). Das Gemüse, das Quasselstrippe zu sich nimmt sind Kroketten und Pommes (Keine Widerrede, Kroketten und Pommes sind aus Kartoffeln und Kartoffeln sind Gemüse!) – Trotzki lehnt auch diese Form von Gemüse ab.
Wie konnte das nur so weit kommen? Ich weiß es nicht. Möglicherweise hat die Rabenmutter in mir das unterbewusst in den Kindern ausgelöst – nur, um irgendeine plausible Erklärung dafür zu finden…
Aber das war nur der Anfang. Das „Debakel mit dem Essen“ geht weiter. Versprochen! Lest auch demnächst meinen Blogartikel über das Debakel mit dem Essen oder „Wie drei Erwachsene versuchten, zwei Kindern Vanille-Eis einzuflößen“…